Karl Michels GmbH & Co. KG

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GMP+ Zertifizierung für die Sicherheit von Futtermitteln

„Gift im Futter“ war 2018 eine besorgniserregende Schlagzeile. Nachdem in einem bestimmten Geflügelfutter krebserregende Stoffe nachgewiesen wurden, mussten mehrere Geflügelmastbetriebe gesperrt werden. Unklar war, ob belastete Tiere oder Eier bereits in den Handel gelangten. Um solchen Futtermittelskandalen generell vorzubeugen, wurden bereits 2001 die GMP+ Futtermittel-Standards vom niederländischen Marktverband der Futtermittelindustrie (PDV) entwickelt. Seitdem gilt eine Zertifizierungspflicht für alle Lieferanten, um die Unbedenklichkeit von Futtermittelerzeugnissen und Lebensmitteln zu gewährleisten.


Durch das international gültige Sicherungssystem GMP+ sollen Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt vollständig ausgeschlossen werden. GMP+ International ist eine unabhängige Organisation, die weltweit Futtermittelunternehmen nach festgelegten Normen prüft und zertifiziert. Diese Zertifizierung ist unabhängig von Branche und Größe des jeweiligen Unternehmens.

„Auf der Grundlage der Bedürfnisse aus der Praxis sind diverse Komponenten in den GMP+-FSA-Normen integriert worden, etwa die Anforderungen […] an die Anwendung von HACCP-Prinzipien sowie Elemente wie die Rückverfolgbarkeit, die Überwachung, das Programm mit Grundbedingungen, der Kettenansatz und das Early Warning System.“


Die beschriebenen HACCP-Prinzipien enthalten die Durchführung einer Gefahrenanalyse, durch die mögliche Gefährdungen und Risiken abgeschätzt sowie entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt werden.


GMP+ B4 – sicherer Transport von Futtermitteln

Der Geltungsbereich der spezifischen GMP+ B4-Zertifizierung umfasst neben der Befrachtung von Straßen-, Küstenschifffahrts-, Binnenschifffahrts-, Seeschifffahrts- und Schienentransporten natürlich auch den Straßentransport. Dabei geht es allerdings nicht nur um den Transport an sich, sondern auch um den Umgang mit den Futtermitteln bei Planung, Beschaffung, Reinigung und Verwaltung.


So gilt beispielsweise für Speditionen bei dieser Zertifizierung das Modul „GMP+ Feed Safety Assurance“. Es soll sicherstellen, dass auf allen Stufen der Futtermittelkette die Sicherheit von Futtermitteln gewährleistet ist – von der Herstellung über den Transport bis zum Endverbraucher. Unter diesem Anwendungsbereich fallen in einer Spedition zum Beispiel der Straßentransport in einem Siloauflieger mit Futtermitteln und Getreide.

Für eine erfolgreiche Zertifizierung muss das Unternehmen verschiedene Grundbedingungen erfüllen:

  1. Klare Aufgabenzuteilung und Anordnungen zum Umgang mit Futtermitteln für betroffene Mitarbeiter.
  2. Regelmäßige Mitarbeiterschulungen zu Themen wie Reinigungsverfahren und Eigenschaften von Erzeugnissen.
  3. Infrastruktur und Umgebung müssen so vorbereitet werden, dass zu keiner Zeit ein Kontaminierungsrisiko für die Futtermittel herrscht. Insbesondere die Transportmittel müssen in einem angemessenen Zustand sein und regelmäßig gereinigt werden.
  4. Dazu gehören entsprechende Wartungs- und Hygienevorschriften, die beispielsweise einen Wartungsplan oder Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung vorsehen.
  5. Entspricht ein Futtermittel nicht mehr den Normen von GMP+, so muss der Transporteur unverzüglich den Auftraggeber darüber informieren.

Mit einer einmaligen Zertifizierung ist es jedoch nicht getan. In einem Rhythmus von drei Jahren muss sich das Unternehmen einer erneuten Prüfung unterziehen. Zudem findet ein jährliches Überwachungsaudit statt, damit gewährleistet wird, dass alle Mitarbeiter immer auf dem aktuellsten Stand sind und auch im Arbeitsalltag beständig nach den erforderlichen Richtlinien handeln.

 

 unbenannt 0078         Silospuelanlage